Zunächst einmal wird unterschieden zwischen einer rein ästhetischen und einer funktionellen Nasenkorrektur. Die ästhetische Nasen-OP (Rhinoplastik) dient der äußeren Veränderung und Verschönerung der Nase und ihrer Form. Bei der funktionellen Nasenkorrektur hingegen steht die Behandlung von Nasenfunktionsstörrungen im Mittelpunkt. Wird demnach eine verkrümmte Nasenscheidewand (Septumplastik) begradigt, um die Atmung zu verbessern und mögliche Folgeerkrankungen zu behandeln, handelt es sich dabei um eine funktionelle NasenOP.
Da die Funktion und die Form der Nase eine Einheit ergeben und damit unmittelbar aufeinander aufbauen, kann es genau genommen keine rein ästhetische Nasen-OP geben. Denn wird eine äußere Veränderung an der Nase vorgenommen, wirkt sich das auf die innere Struktur der Nase aus und beeinflusst ihre Funktion. Vielmehr sind kombinierte ästhetisch-funktionelle Korrekturen der inneren und äußeren Nase (Septorhinoplastik, Rhinoseptumplastik) der Normalfall im Bereich der Nasenchirurgie. Denn wird eine NasenOP aus rein ästhetischen Gründen vorgenommen, darf die Funktion der Nase nicht beeinträchtigt werden. Ein Facharzt sollte daher die Nase nicht nur nach rein ästhetischen Aspekten operieren, sondern ihre Funktion erhalten und sie gegebenenfalls verbessern.
Wer darf operieren?
Gemäß den Richtlinien der Gesellschaft für Ästhetische Chirurgie Deutschland e.V. (GÄCD) darf eine Nasen-OP grundsätzlich nur von Fachärzten für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde (HNO), Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (MKG), sowie Plastische und Ästhetische Chirurgie durchgeführt werden. Mit einer Facharztausbildung allein ist es aber nicht getan. Ein qualifizierter Nasenchirurg sollte darüber hinaus über mehrjährige Erfahrung und zusätzliche Qualifikationen speziell in der HNO-Heilkunde und der Nasenchirurgie mitbringen.
Popularität der Nasen-OP
Nasenkorrekturen zählen zu den beliebtesten Eingriffen im Bereich der Schönheitsoperationen. Die Ergebnisse einer Patientenumfrage 2012 der Deutschen Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie (DGÄPC), veröffentlicht im Magazin „DGÄPC-Magazin 2012: Zahlen, Fakten und Trends in der Ästhetisch-Plastischen Chirurgie“, bestätigen diesen Trend. Laut Dr. Jurk, renommierter Spezialist für funktionell-ästhetische Nasenkorrekturen, wird die Nasenkorrektur sehr häufig von Frauen im Altersdurchschnitt von ca. 30 Jahren nachgefragt. Die Top-Ten Liste der Schönheitsoperationen setzt sich aus Spitzenreitern wie Brustvergrößerung, Lidstraffung und Fettabsaugung zusammen. Die NasenOP steht an sechster Stelle und hat im Vergleich zu den vorangegangenen Jahren deutlich an Beliebtheit zugenommen.
Nasenkorrektur und ihre Entwicklung
Die Nasenplastik gibt es fast schon so lange wie die Menschheit selbst. Schon im antiken Indien vor rund 2500 Jahren wurden Nasen-OPs vorgenommen und bildlich dokumentiert. Denn Verbrechen wie Diebstahl zogen eine grausame Bestrafung nach sich: Das Nase Abschneiden. Der Bedarf für einen plastischen Wiederaufbau der Nase war dementsprechend hoch. Das grausame Gesetz der Nasenverstümmelung als gerechte Bestrafung für Gesetzeswidrigkeiten zieht sich bis hin ins Oströmische Reich (Kaiserreich der Römer) durch die Geschichte. Die Anfänge der modernen Nasenplastik sind auf das 20te Jahrhundert zurückzuführen. Jacques Joseph (1865-1934) auch „Nasenjoseph“ genannt, hat sich wie sein Spitzname bereits vermuten lässt, der Nasen- und Gesichtschirurgie verschrieben. In seinen zahlreichen Studien und wissenschaftlichen Arbeiten legte er den Grundstein der modernen Nasenchirurgie. Diese Grundlagen finden bis heute ihre medizinische Berechtigung und Anwendung bei NasenOPs.